Anleitung: Rekonstruktion des
Zwölftonspiels (11.6.1955) von J. M. Hauer (1)

Anfang der Siebzigerjahre des 20.Jahrhunderts gab es in Bamberg, wo Johann Sengstschmid damals als Musikpädagoge wirkte, am Gymnasium der Englischen Fräulein noch die Kurzform des "Musischen Gymnasiums". In diesem Schulzweig hatten die Schüler pflichtgemäß ein Instrument zu erlernen, wobei sie den Unterricht in der Schule bei hauseigenen Lehrern, aber auch extern bei Privatlehrern u.a. nehmen durften. Um einen gewissen gleichmäßigen Stand nachprüfen zu können, gab es vor jedem Semesterende ein Instrumentalvorspiel vor einer Musiklehrerkommission, wobei für alle Schüler des gleichen Instruments dasselbe Pflichtstück vorzutragen war.

Am 19. März 1973 wäre Josef Matthias Hauer 90 Jahre alt geworden, und so wurde für die Klavierschüler das Zwölftonspiel für Cembalo oder Klavier (11. Juni 1955) als Pflichtstück ausgewählt. Um den Schülern den Zugang zu jener Musik zu erleichtern, widmete Sengstschmid im Rahmen seines Musikunterrichts eine Doppelstunde, um den Aufbau des Werkes genau zu erklären. Zur Festigung des Lehrinhalts bereitete er eine Art Skriptum vor, wo er die wichtigsten Punkte schriftlich darstellte. Da das Echo gut war (beispielsweise verfaßte eine Schülerin aus eigenem Antrieb selbst eine "Meditation mit zwölf Tönen zum Hauer-Jahr 1973", die in Sengstschmid Buch "Kreatives Spielen mit Tönen" abgedruckt ist), entschloß er sich, den Skriptumtext umzuarbeiten, zu erweitern und in die Form eines offenen Briefes an einen Musikfreund (siehe unten) zu bringen.

Viele Passagen dieser "Anleitung zur Selbstanfertigung eines modernen Tonstückes" arbeitete Sengstschmid später in sein Buch "Kreatives Spielen mit Tönen. Ein Leitfaden für den Musik und Instrumentalunterricht sowie für das Selbststudium" (Gustav Bosse Verlag, Regensburg, 1976) ein.



Weiterführende Informationen siehe:

Josef Matthias Hauer
Zwölftonspiel

Tempo eines Zwölftonspiels

Hörgelegenheit von Hauers Zwölftonspiel für Streichquartett (30.1.1057)

Zwölftonspiel - kreatives Spielen - Klangreihenkomposition


Kreative Musikerziehung nach Josef Matthias Hauer

Eine Schulklasse komponierte in Teamarbeit eine Passacaglia für Klavier (mit Notenwiedergabe)
"Hurra, wir haben komponiert!" (Bericht einer Dreizehnjährigen)
Schulklassen schaffen Zwölftonmusik nach J. M. Hauer
Hauer-Pädagogik in der Schule


Othmar Steinbauer
Othmar Steinbauer: Josef Matthias Hauers Zwölftonspiel

Fachbegriffe (Stichwortverzeichnis)
Zwölftonreihe
Panchromatische Überlegungen
Zwölfton-Notenschriften

Zur Einführung in die Klangreihenmusik
Das Komponieren mit Klangreihen
Allgemeines zur Klangreihe
Ambitus und Ambituswechsel
Dreitongruppe und Dreitongruppenkombination
Die schematisch nach Dreitongruppen erstellte Klangreihe
Automatische Klangreihen- und Melodiebildung im Überblick

Festlegung von Anfangs- bzw. Schlußakkorden
Individuelle Steuerung der Klangreihenbildung
Kreatives Gestalten einer melodischen Linie

Von der automatischen zur kompositorisch gestalteten Melodiebildung
Entwicklung von Figurationsmodellen
Akkordkrebs

Hauersche Terrassenform (Beschreibung)


Johann Sengstschmid
Johann Sengstschmid: Schriften und ausgewählte Aufsätze

Instruktionsmöglichkeit aus erster Hand


Links

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