Sonate für Violine und Klavier Nr. 1, Werk 15,
von Othmar Steinbauer

Form und Struktur (9)

  • Takt 25 bis 27:

    Vieles wurde zu den bisher behandelten Takten gesagt, was auch für die folgenden Stellen Gültigkeit besitzt. Dem könnte man eventuell an weiteren interessanten Beobachtungen hinzufügen:

    Wie bereits früher, etwa in den Takten 2 und 6, in den Takten 7 und 8 u.a., übernimmt Steinbauer bei der kompositorischen Gestaltung des 25. Taktes beim Eintritt des 4. Taktviertels, also beim Übergang zum 18. Klangreihenakkord cis-dis-eis-gis-h, nicht jene Sekundbindungen, wie sie sich in den obligaten Sekundschritt g-gis und c-h finden. In der rechten Klavierhand treten sowohl das "gis" als auch das "h" nicht schrittweise, sondern über die Intervallsprünge c-gis bzw. es-h ein.

    Zum nächsten, also zum 119. Klangreihenakkord cis-eis-gis-ais-h, kommt es einerseits über die Abzweigung h-ais, andererseits wird das "dis" (= "es") ähnlich einer Gabelung durch zweifaches Einmünden in entgegengesetzte Richtungen (es-cis im Violinpart sowie dis-eis in der rechten Klavierhand) aus dem Satz sowie aus der Klangreihe genommen.

    Da sich bei der herkömmlichen Notation der Verzierungen (Triller, Pralltriller, Mordent u.a.) die Nebennoten aus der jeweiligen Tonart ergeben, was bei der Klangreihenmusik entfällt, hat Steinbauer eigene Verzierungssymbole entwickelt, aus denen hervorgeht, ob die Nebennote eine kleine oder eine große Sekund höher oder tiefer auszuführen ist.

  • Takt 28 bis 29:

    Der 129. Reihenton "des", Bestandteil des 130. Klangreihenakkordes b-des-fes-as, wäre in der Klangreihe wohl durch einen obligaten Sekundschritt h-des erreichbar gewesen, doch zeigt der musikalische Satz, daß der Komponist diesen Ton im Baß frei eintreten läßt.

    In den 136. Klangreihenakkord b-d-e-g führen die beiden obligaten Sekundschritte f-e und as-g. Wenn man jedoch einen Blick auf den Violinpart wirft, entdeckt man knapp vor Eintritt des Akkordes den Antizipationston "g", welcher darauf schließen läßt, daß zusätzlich noch ein obligater Sekundschritt f-g und somit eine Gabelung (f-g in der Violine und f-e in der rechten Klavierhand) anzunehmen ist.




Steinbauer, 1. Violinsonate, Form und Struktur:
Satztechnik (Details):



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------------------





x
x!
xx
+
R
=
=
=
=
=
Reminiszenzton
"übertragener" Reminiszenzton

Reminiszenzton des Reminiszenztones

Antizipationston (siehe unter Reminiszenzton)

Zwölftonreihe


Folge der Skriptumblätter zu Steinbauers 1. Violinsonate:

Reihenfundus aller vier Sätze,

Reihengrundlage des 1. Satzes,
Klangreihe des 1. Satzes, Analyse des 1. Satzes,
Reihengrundlage des 2. Satzes, Kanonphasen im 2. Satz,

Reihengrundlage des 3. Satzes, Analyse des Variationsthemas (3. Satz),
4. Satz: die ersten Kanonphasen zu Satzbeginn, Form und Reihentranspositionsplan, thematisches Material.

Hörmöglichkeit des 1. Satzes



Weiterführende Informationen siehe:

Gegenüberstellung der 3 Wiener Zwölftonschulen
Zwölftonmusik
Zwölfton-Notenschriften

Erklärung der Verzierungen
Klangreihenmusik
Zur Einführung in die Klangreihenmusik

Klangreihenmusik: Musik mit neuer "Antriebskraft"
Elemente der Renaissance- und Barockmusik in der Klangreihenmusik

Klangreihenmusik (Gesamtüberblick)

Josef Matthias Hauer
Hauers Trope

Skriptumblätter zur Hauerschen Trope

Reihung der Tropenhälften
Zwölftonspiel - kreatives Spielen - Klangreihenkomposition


Othmar Steinbauer

Eigenschaften der Klangreihenmusik
Werkeinspielungen im Internet
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 von Othmar Steinbauer:
Wiedergabe der Noten zum 1. Satz

einführende Worte zur 1. Violinsonate von Othmar Steinbauer


Notenverzeichnis


Verzeichnis der Skriptumblätter


Fachbegriffe (Stichwortverzeichnis)


Zwölftonreihe

"offene" und "geschlossene" Form einer Zwölftonreihe

Transpositionskette einer Zwölftonreihe

Genütztes und ungenütztes Formangebot

Permutation
, Rotationsprinzipien
große Abwandlung

kleine Abwandlung


Allgemeines zur Klangreihe
Komprimierte Klangreihe

in freier Harmonisierung erstellte Klangreihe

Skriptumblatt zum Beginn des "Dissonanzenquartetts" von W. A. Mozart

Das Komponieren mit Klangreihen

Reminiszenztöne

unechte Reminiszenztöne


Der akkordisch begleitete einstimmige Satz mit Reminiszentönen

Links
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Hinweis: Um Musik hören zu können, vermag man ein entsprechendes Programm kostenlos aus dem Internet herunterzuladen und zu installieren (zum Beispiel www.winamp.com oder www.real.com).


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