Nach Dreitongruppen erstellte Klangreihe Der zweistimmige Satz ohne Reminiszenztöne (3) |
Unter Beibehaltung der Satztechnik, wie sie anhand der ersten acht Takte des 4. Satzes der Rosette zu zwei Stimmen, op. 17, von Johann Sengstschmid beschrieben worden ist, ist es auch möglich, in einer Stimme, zum Beispiel in der Oberstimme, ein Zwölftonmelos (Zwölftonreihe als Melodie) zu bringen - eine formale Besonderheit, die an die traditionelle "cantus-firmus-Technik" erinnert: Während die 1. Stimme die Reihentöne als Melodie spielt, wird sie in der 2. Stimme von bewegten Achteln begleitet. Da aber der jeweilige Ton der Zwölftonreihe normalerweise über einen obligaten Sekundschritt zu erreichen ist, wird dieser in der 2. Stimme vorweggenommen. Nur wenn der obligate Sekundschritt in der Zwölftonreihe selbst auftaucht (siehe a-h beim Übergang vom 8. zum 9. Klangreihenakkord), findet man ihn in der 1. Stimme. Zum scharf-dissonanten Intervallzusammenklang der großen Septim (Takt 9) wäre anzumerken, daß er keiner "Auflösung" bedarf, da hier die Klangzerlegung des Akkordes e-g-h-c figurativ ausgestaltet wird. Obwohl Prim- und Oktavzusammenklänge vermieden werden, ist so etwas am Ende einer Phrase unbedenklich (Takt 10). |
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