Beispiele zur Vielfalt des kompositorischen Einfalls (1) |
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Gelegentlich begegnet
man dem Einwand, daß im Bereich der Klangreihenmusik
gewisse Akkorde sowie Akkordverbindungen immer wieder aufscheinen, und
dadurch sei eine gewisse Einförmigkeit zu befürchten.
Gewiß entsprach es J. M. Hauers Ästhetik der Abstraktion von allem Schroffen, Gegensätzlichen, Affektiösen, Sinnlichen, Erotischen etc., wenn er etwa die Werkeinführung, die er für die am 1. Juli 1927 in Frankfurt am Main stattgefundene Uraufführung seiner Siebenten Suite, op. 48, verfaßt hatte, mit dem Satz beendete: "Die gewollte Monotonie in dieser Suite soll dem melischen >Hören< dienen", doch ist diese Monotonie nicht eine unmittelbare Folge der Harmonik, sondern entsprach Hauers Schaffensziel. Sogar im Rahmen der Hauerschen Zwölftonspieltechnik, welche den Komponierakt zugunsten von Spielregeln ablehnt, ist viel Abwechslung möglich, wenn nur unterschiedliche Modelle in den gleichbleibenden Akkordablauf injiziert werden. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür bietet die von einer Schulklasse in Teamarbeit angefertigte "Passacaglia für Klavier". Umso mehr vermag eine gleiche Harmoniefolge einen phantasiebegabten Komponisten zu verschiedenartigster Musik zu inspirieren. Das galt für die traditionelle Musik und gilt auch für die Klangreihenmusik. Greift man etwa die traditionelle Akkordfolge "Tonika + Tonika mit hinzugefügter kleiner Septim + Subdominante + Dominante + Tonika" (in Dur) heraus, wobei man |
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versteht, dann lassen sich unzählige Stellen finden, die daraus - mehr oder weniger durch akkordfremde Töne bereichert - gestaltet wurden, zum Beispiel: |
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