Entwicklung von Figurationsmodellen (5) |
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Metamorphose nach Johann Sebastian Bachs Beginn der Nr. 5, BWV. 926, aus den "Zwölf kleinen Praeludien": |
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Bei der Metamorphose nach dem Kleinen Praeludium Nr. 5 fungiert der Melodiefaden als Sockel. Bei den vierstimmigen Klangreihenakkorden ist ein Ton der Sockelton, und die jeweils drei übrigen Akkordtöne dienen als Figurtöne. Die Position dieser drei Töne liegt so tief wie möglich oberhalb der Sockeltöne. Die Bachsche Figur d-a-f-d-a-f-d-... wird - natürlich mit anderen Tönen - nur ganz am Anfang so übernommen und dann so uminterpretiert, daß man sie ohne den 1. Ton (a-f-d-a-f-d) als Figureinheit ansieht; das bedeutet, daß sie auf dem 2. Achtel beginnt und daß der Zielton bereits auf die neue schwere Taktzeit fällt. In Takt 1 lautet der erste Sockelton "e". Die Figur könnte also - so tief wie möglich oberhalb dieses Sockeltons liegend (dreitönige Akkordsäule gis-h-dis) - lauten: gis-dis-h-gis-dis-h-gis. Allerdings würde der Zielton "gis" mit dem 2. Sockelton "gis" im Einklang zusammentreffen, weshalb für die Figur die nächsthöhere Position gewählt wird: h-gis-dis-h-gis-dis-h (dreitönige Akkordsäule h-dis-gis). Da der 2. Sockelton "gis" im 2. Takt in den Sockelton "g" weiterführt, läßt sich die Figur aus der darüberliegenden dreitönigen Akkordsäule h-dis-e gewinnen: e-dis-h-e-dis-h. Auf Grund analoger Überlegungen wird auch an den übrigen Stellen die Position der jeweiligen dreitönigen Akkordsäule eruiert. |
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Der Melodiefaden wird als Baßlinie der linken Hand zugeteilt. Für die Akkordbrechungsfigur (rechte Hand) zieht man die drei Töne der oben abgeleiteten Akkordsäule heran. |
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Figurationsmodelle: Satztechnik (Details): |
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