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Reihengrundlage des 1. Satzes: Für den 1. Satz wird das 1. Rotationsglied einer "großen Abwandlung" (Zwölftonreihe R/1) einer "kleinen Abwandlung" unterworfen, welche zweimal gebracht und am Ende des 2. Durchlaufs (= Beginn eines eventuellen 3. Durchlaufs), nämlich bei R/13=7=1, bereits mit dem 146. Reihenton vorzeitig abgebrochen wird. Auf eine formalistische Vollständigkeit zwölftöniger Strukturen (wie Zwölftonreihen, Permutationsformen etc.) wird nicht unbedingt Wert gelegt, die beiden Durchläufe dienen der bloßen "Materialbeschaffung": die klangreihenmäßige Harmonisierung von sich wiederholenden Zwölftonreihen erfolgt anders, und auch im musikalischen Satz tauchen keine Wiederholungen auf (siehe "genütztes und ungenütztes Formangebot"). Gelegentlich pflegt Othmar Steinbauer einzelne Töne vorübergehend zu vertauschen (umzustellen); das heißt: in der Folge wird die Abwandlungsform so fortgesetzt, als hätte der "temporäre Tonaustausch" beziehungsweise die "temporäre Tonumstellung" nicht stattgefunden. In der folgenden zweimaligen "kleinen Abwandlung" findet sich ein solcher "temporärer Tonaustausch" bei den Reihentönen 38 und 39, 53 und 54 sowie 87 und 88. |
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Steinbauer, 1. Violinsonate, Form und Struktur: |
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Kleine
Abwandlung: |
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x x! xx + R | = = = = = | Reminiszenzton "übertragener" Reminiszenzton Reminiszenzton des Reminiszenztones Antizipationston (siehe unter Reminiszenzton) Zwölftonreihe |