Zwölf Rubato-Stückchen für ein Holzblasinstrument, op. 23, bzw. Zwölf Rubato-Stückchen für Oboe (Englischhorn, Klarinette, Saxophon) solo, op. 23, von Johann Sengstschmid Analyse: Nr. 1 (Hörgelegenheit) |
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Obwohl die Klangreihenmusik
zur Zwölftonmusik zu zählen ist, da sich alles nach Zwölftonreihen
orientiert, verdeutlicht ein Blick auf die Klangreihenstruktur und auf
die Kompositionsweise, daß im musikalischen Satz die Töne
mehrfach auftreten können. Schönbergs Postulat, daß
ein Ton erst dann wieder gebracht wird, wenn die restlichen elf Reihentöne
vorher "abgespult" worden sind, ist für den Klangreihenbereich
nicht zuständig.
Jeder Klangreihenakkord wird als Ton-"Vorrat" aufgefaßt. So läßt sich etwa aus den vier Tönen des 1. Klangreihenakkordes ("f-g-c-d") der zwei Takte umfassende Melodieabschnitt von 11 Tönen formen. Es müssen aber nicht alle vier Akkordtöne eines Klangreihenakkordes in der Melodie erscheinen, weil die fehlenden Töne als Liegetöne aus den vorangegangenen Klangreihenakkorden nachwirken. Beispielsweise fehlt bei der Gestaltung aus dem 4. Klangreihenakkord (Takt 5) der Ton "fis" (der bereits in Takt 4 als "ges" vorgekommen ist); ebenso wird beim Auskomponieren des 5. Klangreihenakkordes auf den Ton "h" (der ebenfalls bereits vorher aufgetreten ist) verzichtet, obwohl die Melodie an dieser Stelle aus 8 Tönen besteht. Die zeitliche Aufeinanderfolge der Klangreihenakkorde orientiert sich nach dem musikalischen Einfall: Beispielsweise bringt der 1. Klangreihenakkord 11 Melodietöne hervor. Der 2. Klangreihenakkord tritt mit dem 1. Viertel des 3. Taktes, der 3. Klangreihenakkord mit dem 2. Viertel des 4. Taktes, der 4. Klangreihenakkord mit dem 2. Viertel des 5. Taktes, der 5. Klangreihenakkord mit dem 8. Achtel des 5. Taktes, der 6. Klangreihenakkord mit dem 6. Achtel des 6. Taktes etc. ein. Es gibt also kein vorher festgelegtes zeitliches Abfolgeschema wie bei Hauer. |
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Analyse: |
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Satztechnik (Details):
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