In freier Harmonisierung erstellte Klangreihe Der dreistimmige Satz mit Reminiszenztönen |
Grundsätzlich gelten beim dreistimmigen Satz mit Reminiszenztönen alle satztechnischen Prinzipien, die bei der Behandlung der Klangreihentechniken auf der Basis von Dreitongruppen (siehe: einstimmiger Satz ohne Reminiszentöne, akkordisch begleiteter einstimmiger Satz mit Reminiszentönen, zweistimmiger Satz ohne Reminiszentöne, zweistimmiger Satz mit Reminiszentönen sowie dreistimmiger Satz mit Reminiszentönen) sowie beim auf freier Klangreihenbildung beruhenden akkordisch begleiteten einstimmigen Satzes mit Reminiszentönen bezüglich der Vorformung des musikalischen Materials, der Klangreihenbildung (Art der Harmonisierung), der Verteilung der Reihentöne samt den dazugehörigen obligaten Sekundschritten auf die einzelnen Stimmen, der Dissonanzbehandlung, der Verwendung von Reminiszenztönen als akkordfremde Töne etc. erörtert worden sind. Wie im Skriptumblatt "Das Komponieren mit Klangreihen" nachzulesen ist, hängt es vom musikalischen Einfall ab, wieviel und welche Melodietöne im dreistimmigen Satz aus einem Klangreihenakkord verwendet werden, wobei es auch möglich ist, daß einzelne Akkordtöne eines Klangreihenakkordes überhaupt nicht aufscheinen. Es sind demnach sämtliche Töne des musikalischen Satzes in der zugrundeliegenden Klangreihe rückverbunden, wobei der Kern des Klangreihenprinzips bekanntlich darin besteht, daß sich bei allen Übergängen von einem Klangreihenakkord zum darauffolgenden die einzelnen Klangreihen-Akkordtöne nur in Prim- und Sekundintervallen bewegen; hinzu kommen noch einige Varianten dieser Elementarregel wie Abzweigungen, Einmündungen, Gabelungen, Zusammenflüsse u.a.m. Zahlreiche satztechnische Praktiken, etwa bei der polyphonen Stimmführung, der Behandlung der akkordfremden Töne, der Umsetzung der obligaten Sekundschritte u.v.a.m., findet man etwa im 2. Satz der 1. Violinsonate, Werk 15, von Othmar Steinbauer angewandt. |
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